Darum gehts
- Explosionen in Teheran und Zentraliran
Netanyahu: Angriffe dauern so lange wie nötig an
- Iran kündigt «entschlossene» Vergeltung an
Trump warnt Israel vor Angriffen auf iranische Atomanlagen
Das ist bekannt
Seit der Nacht auf Freitag hat die israelische Armee Angriffswellen auf den Iran verübt; Atom-, Militäranlagen und hochrangige Beamte wurden attackiert
Teheran kündigte Vergeltung an und reagiert mit Gegenangriffen
Israel befinde sich laut einem Militärsprecher «im Krieg», der Iran bezeichnet die Angriffe als «Kriegserklärung»
Israel tötete den Chef der Iranischen Revolutionsgarden sowie die Armee- und Luftwaffenchefs
Bislang rund ein Dutzend Tote in Israel, mehr als 220 Todesopfer im Iran
Iran: Mehr als 220 Tote seit Beginn israelischer Angriffe
Seit dem Beginn der israelischen Grossoffensive sind im Iran nach Behördenangaben mindestens 224 Menschen getötet worden.
Mindestens 1277 Menschen seien bei den Angriffen verletzt worden, teilte ein Beauftragter des Gesundheitsministeriums auf der Plattform X mit.
Netanyahu: Aufstand gegen Regime liegt beim iranischen Volk
Von Fox News gefragt, ob ein Ziel der israelischen Angriffe auch der Sturz der iranischen Führung sei, hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu geantwortet: «Es könnte sicherlich das Ergebnis sein. Das iranische Regime ist sehr schwach.»
Eine Mehrheit der Iraner würde sie gerne loswerden, meinte er. «Die Entscheidung, sich aufzulehnen, liegt beim iranischen Volk.»
Revolutionsführer Chamenei im Visier?
Einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen Einspruch gegen israelische Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts Ajatollah Ali Chamenei eingelegt haben soll, wollte Netanyahu auf Nachfrage nicht näher kommentieren.
Er sagte lediglich, es gebe «viele falsche Berichte über Gespräche, die nie stattgefunden haben». Er werde darauf nicht eingehen. Israel tue, was es tun müsse. Die USA wüssten, was für sie selbst das Beste sei.
Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet
Israel hat bei einem weiteren militärischen Angriff erneut hochrangige Vertreter des iranischen Staatsapparats getötet. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim bestätigte am Abend den Tod des Chefs des Geheimdienstes der Revolutionsgarden, Mohammed Kasem, und seines Stellvertreters Hassan Mohaghegh. Sie seien durch israelische Angriffe auf Teheran am Sonntag getötet worden.
Israel greift Polizei und Ministerien im Iran an
Der Iran hat Israel einen gezielten Angriff auf ein Gebäude des Außenministeriums in Teheran vorgeworfen. Bei dem «gezielten und skrupellosen» Angriff seien mehrere Zivilisten verletzt worden, erklärte der stellvertretende Außenminister Said Chatibsadeh am Sonntag im Onlinedienst X. Auch die Polizeidirektion und das Ölministerium sollen angegriffen worden sein.
Augenzeugen berichteten zudem am Sonntag von viel Verkehr und Staus in den Strassen Teherans, weil viele Menschen die Stadt zu verlassen versuchen.
Als Beleg veröffentlichte er ein Video, das zerborstene Fensterscheiben und einen mit Trümmern bedeckten Boden in einem Verwaltungsgebäude zeigt. Israel und der Iran setzten am Sonntag den dritten Tag in Folge ihre gegenseitigen Angriffe fort, die am Freitag mit dem Grossangriff Israels begonnen hatten. Wie iranische Medien berichteten, wurde am Abend die Luftabwehr im Westen und im Südwesten des Landes sowie in der Hauptstadt Teheran aktiviert.
Erdogan warnt: «Konflikt könnte ganze Region entflammen»
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump vor einer regionalen Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und dem Iran gewarnt.
Erdogan habe in dem Telefongespräch am Sonntag betont, dass «dringendes Handeln» erforderlich sei, «um eine Katastrophe zu verhindern, die die gesamte Region entflammen könnte», erklärte das türkische Präsidialamt.
Die «Spirale der Gewalt», die am Freitag durch die Angriffe Israels auf den Iran in Gang gesetzt worden sei, habe auf beiden Seiten «irreparablen wirtschaftlichen und zivilen Schaden verursacht», fügte Erdogan den Angaben zufolge hinzu. Es sei dringend erforderlich, «diese gefährliche Eskalation zu stoppen». Es war bereits das zweite Telefonat von Erdogan und Trump binnen 24 Stunden.
Israel und der Iran setzten am Sonntag den dritten Tag in Folge ihre gegenseitigen Angriffe fort, die am Freitag mit dem Großangriff Israels begonnen hatten.
Israel greift iranisches Tankflugzeug an – aus 2300 Kilometern Entfernung
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben auf einem Flughafen in Maschhad weit im Osten des Irans ein iranisches Tankflugzeug angegriffen. Die Entfernung beträgt rund 2300 Kilometer.
Es sei damit das am weitesten entfernte Ziel, das seit Beginn des Kriegs mit dem Iran attackiert wurde. Die israelische Luftwaffe strebe Überlegenheit im iranischen Luftraum an, hiess es zudem in der Mitteilung.
Mehr als 900 Verletzte im Iran
Israels Militär hat einen Angriff der Luftwaffe auf die Hauptstadt des Jemens in der vergangenen Nacht bestätigt. Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe hätten in Sanaa Angriffe geflogen, sagte Israels Armeesprecher Effie Defrin.
Zuvor gab es Medienberichte über laute Explosionen in der Nacht in der Stadt. Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija berichtete, dass ein mutmasslich von Israel geführter Angriff eine Zusammenkunft ranghoher Huthi-Funktionäre getroffen haben könnte.
Wie iranische Medien berichten, wurden bereits 128 Menschen getötet. Darunter Frauen und Kinder. Weiter wurden rund 900 Personen verletzt. Den Berichten zufolge sind unter den Toten mindestens 40 Frauen.
Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel
Der Iran hat eine weitere Welle von Raketen auf Ziele in Israel gefeuert. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars.
Israel: Mehr als 80 Ziele in Teheran angegriffen
Israels Armee hat in der Nacht zum Sonntag nach eigenen Angaben mehr als 80 Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran angegriffen. Die Angriffe seien «die ganze Nacht hindurch» ausgeführt worden und hätten sich unter anderem gegen das Verteidigungsministerium sowie das Hauptquartier des militärischen Atomprojekts SPND gerichtet, teilte die Armee mit. Auch seien Orte angegriffen worden, an denen die iranische Führung Unterlagen zur Atomforschung gelagert habe.
Iran meldet Tod sechs weiterer Generäle
Irans Revolutionsgarden haben den Tod sechs weiterer Generäle gemeldet. Betroffen sind erneut ranghohe Kommandeure des iranischen Militärs, wie die Elitestreitmacht mitteilte. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer unter der Militärführung auf mindestens 14. Unter ihnen waren auch der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hussein Salami, und der Generalstabschef Mohammed Bagheri.
Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele im Iran – darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Städte und Berichten zufolge auch Öl- und Erdgasfelder. Der Iran wertete die Luftattacken als Kriegserklärung und feuerte Hunderte Raketen und Drohnen auf Israel ab.
Eine Beisetzung Salamis, Bagheris und weiterer Getöteter soll voraussichtlich am Dienstag erfolgen, wie die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden geltende Nachrichtenagentur Tasnim schrieb.
Israel hat in der Nacht den Iran mit einem «Präventivschlag» angegriffen, so der israelische Verteidigungsminister Israel Katz (69). In Teheran waren am frühen Morgen Ortszeit Explosionen zu hören. Über der Stadt stiegen Rauchsäulen auf. Auch aus dem Zentraliran wurden israelische Angriffe gemeldet.
In Israel waren im ganzen Land Alarmsirenen zu hören. Verteidigungsminister Katz rief landesweit den Ausnahmezustand aus, in Vorsorge auf erwartete iranische Gegenangriffe. Finanzindizes und Futures weltweit brachen in einer ersten Reaktion auf die israelische Militäroperation ein.
Premierminister Benjamin Netanyahu (75) erklärte in einer 7-minütigen Rede an die Nation, dass Israel die Operation «Aufsteigender Löwe» gestartet habe – eine Militäroperation, «um die iranische Bedrohung für das Überleben Israels zurückzudrängen. Diese Operation», sagte Netanyahu, «wird so viele Tage andauern, wie nötig sind, um diese Bedrohung zu beseitigen.»
Iran droht mit Vergeltung
Der Iran drohte umgehend mit Vergeltung. Das Land werde «entschlossen» auf die israelischen Angriffe am Freitagmorgen reagieren. Das «zionistische Regime» werde «aufgelöst», zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna eine Geheimdienstquelle.
Israelischen Medienberichten zufolge gehörte der Stabschef der iranischen Streitkräfte, General Mohammad Bagheri (65), zu den hochrangigen iranischen Regierungsvertretern, die Ziel der israelischen Angriffe waren. Das iranische Staatsfernsehen bestätigte bald den Tod von Hussein Salami (†65), dem Befehlshaber der Iranischen Revolutionsgarde. Später wurde auch der «Märtyrertod» von Bagheri bestätigt.
Israel habe Nuklear- und Militärstandorte im Visier, zitierte die Nachrichtenagentur AP aus israelischen Militärkreisen. Laut Netanyahu habe Israel die iranische Atomanreicherungsanlage in Natanz rund 250 Kilometer südlich von Teheran angegriffen. Unbestätigten Berichten zufolge wurde zudem die Schwerwasserproduktionsanlage im nahen Arak attackiert.
«Erste Phase» abgeschlossen
«Nach dem Präventivschlag des Staates Israel gegen den Iran wird für die unmittelbare Zukunft ein Raketen- und Drohnenangriff gegen den Staat Israel und seine Zivilbevölkerung erwartet», erklärte Verteidigungsminister Katz. Zum ausgerufenen Notstand sagte Katz, er habe «eine besondere Anordnung unterzeichnet, nach der an der Heimatfront im gesamten Staat Israel ein besonderer Ausnahmezustand verhängt wird.»
Dutzende von Kampfflugzeugen hätten «die erste Phase» des Einsatzes abgeschlossen, teilte das israelische Militär auf Telegram mit. Es seien Dutzende von militärischen Zielen, darunter auch nukleare Ziele in verschiedenen Regionen des Iran attackiert worden, hiess es.
Auch in der Nähe des Flughafens von Bagdad in der irakischen Hauptstadt wurden Explosionen gemeldet.
Trump warnte Israel
US-Präsident Donald Trump (78) hatte Israel davor noch dazu aufgefordert, Angriffe auf iranische Atomanlagen angesichts der laufenden Verhandlungen über ein Atomabkommen mit Teheran zu unterlassen. «Wir stehen kurz vor einer ziemlich guten Einigung», sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten. Er warnte vor einem «massiven Konflikt» in der Region, falls Israels Regierungschef Netanyahu bereits geäusserte Erwägungen über einen Angriff auf iranische Atomanlagen in die Tat umsetzen würde.
«Ich will nicht, dass sie reingehen, weil ich glaube, es könnte alles vermasseln», sagte Trump und bezog sich dabei auf ein mögliches Abkommen mit Teheran. Ein israelischer Angriff sei nicht ausgeschlossen, sagte der US-Präsident. «Ich möchte nicht sagen, dass er unmittelbar bevorsteht, aber es sieht so aus, als ob es etwas ist, das sehr wohl passieren könnte.»
Washington: Keine US-Beteiligung
Die US-Botschaft in Jerusalem wies «alle US-Regierungsangestellten und ihre Familienangehörigen aufgrund der aktuellen Sicherheitslage an, sich bis auf weiteres in Sicherheit zu bringen», heisst es in einer Sicherheitswarnung auf der Webseite der Botschaft.
Die USA sind Regierungsangaben zufolge nicht an dem israelischen Angriff auf den Iran beteiligt, erklärte US-Aussenminister Marco Rubio (54). Die oberste Priorität der USA sei der Schutz der eigenen Truppen und Einrichtungen in der Region, sagte Rubio – verbunden mit einer Warnung an Teheran, keine US-Ziele anzugreifen.
«Lassen Sie mich deutlich sein», sagte Rubio in einer vom Weissen Haus verbreiteten Pressemitteilung. «Der Iran sollte US-Einrichtungen oder US-Personal nicht angreifen.»